Mit Kindern gemeinsam die Welt entdecken.
Viele Eltern haben Schwierigkeiten damit, ihren Kindern regelmäßig vorzulesen. Dabei unterstützt das Vorlesen nicht nur die Sprachentwicklung, sondern fördert die Kreativität, die Konzentrationsfähigkeit und die Empathie-Fähigkeit des Kindes. Kindern, denen regelmäßig vorgelesen wurde, fällt es leichter, selbst lesen zu lernen, und sie haben weniger Schwierigkeiten, den Inhalt von Texten zu erfassen. Das Vorlesen ist somit eine wunderbare Möglichkeit, auf vielfältige Weise eine Liebe zum Lesen zu wecken und gemeinsam Abenteuer zu erleben. Dennoch ist der Trend zum Vorlesen rückläufig. Mit meinem Projekt möchte ich dem entgegenwirken und Anreize für ein regelmäßiges Vorlesen schaffen.
Dieses Projekt entstand im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit. Somit habe habe mit vielen Familien und Expert*innen über das Thema gesprochen. Dabei fiel auf, wie unterschiedlich das Vorlesen in den Alltag integriert werden kann. Aussagen aus diesen Umfragen wurden in meinem Projekt visualisiert und für Instagram-Reels animiert. Zu meiner Kampagne gehören auch Plakate, die beispielsweise in Kinderarztpraxen aufgehängt werden können.
„Wann haben Sie mit dem Vorlesen begonnen?
Als er noch ein Baby war, habe ich mit ihm Bilderbücher angeschaut. Dadurch lernte er erste Begriffe kennen und bekam Lust auf Bücher. Mittlerweile hat er seine eigene kleine Bücherecke, wo er sich jederzeit ein Buch nehmen und mir bringen kann, wenn er vorgelesen haben möchte.“
Als er noch ein Baby war, habe ich mit ihm Bilderbücher angeschaut. Dadurch lernte er erste Begriffe kennen und bekam Lust auf Bücher. Mittlerweile hat er seine eigene kleine Bücherecke, wo er sich jederzeit ein Buch nehmen und mir bringen kann, wenn er vorgelesen haben möchte.“
Umfragen zum Vorlesen zeigen, dass viele Eltern zu spät, nämlich erst im Kleinkindalter, damit beginnen und zu früh damit wieder aufhören, nämlich sobald das Kind zur Schule geht und dort das Lesen lernt.
In meinen Experteninterviews (und in wissenschaftlichen Arbeiten) wurde dagegen betont, dass schon früh (Babys!) – und auch später noch Schulkindern immer wieder vorgelesen werden sollte.
In meinen Experteninterviews (und in wissenschaftlichen Arbeiten) wurde dagegen betont, dass schon früh (Babys!) – und auch später noch Schulkindern immer wieder vorgelesen werden sollte.
„Wie oft lesen Sie Ihrem Kind vor?“:
„Jeden Tag, obwohl er selbst lesen kann. Aber wenn er allein liest, versteht er den Inhalt nicht immer ganz. Das üben wir, wenn ich ihm vorlese. Oftmals sprechen wir dann auch über den Text.“
„Jeden Tag, obwohl er selbst lesen kann. Aber wenn er allein liest, versteht er den Inhalt nicht immer ganz. Das üben wir, wenn ich ihm vorlese. Oftmals sprechen wir dann auch über den Text.“
Jeder kennt diese Situation, einen Textabschnitt in einem Buch mehrfach lesen zu müssen, weil man beim Lesen den Inhalt oder Kontext nicht genau verstanden oder den Anfang eines Textabschnittes bereits wieder vergessen hat. Kindern, die das Lesen gerade erst lernen oder noch nicht vollständig gelernt haben, geschieht dies häufiger. Selbst bei einfachen Texten. Insbesondere im Grundschulalter bleibt es daher wichtig, den Kindern vorzulesen, damit sie das Lesen nicht nur auf der Ebene des Erkennens einzelner Buchstaben lernen, sondern auch ganze Wörter lesen, Sätze und Texte, um schließlich den Inhalt und Sinn einer Geschichte oder gar eines ganzen Buches erfassen und reflektieren zu können.
Außerdem werden verschiedene Situationen mit unterschiedlichen Medien gezeigt, in denen vorgelesen werden kann.
„Glauben Sie, dass Vorlesen wichtig ist?“:
Ja, ich könnte jetzt sowas sagen wie, zur Sprachentwicklung und so weiter ... Aber ich sag jetzt einfach mal, weil es Spaß macht und weil es toll ist, für Kinder sich in Fantasiewelten zu begeben, und weil man etwas hat, womit man sich gemeinsam mit beschäftigen kann.“
Ja, ich könnte jetzt sowas sagen wie, zur Sprachentwicklung und so weiter ... Aber ich sag jetzt einfach mal, weil es Spaß macht und weil es toll ist, für Kinder sich in Fantasiewelten zu begeben, und weil man etwas hat, womit man sich gemeinsam mit beschäftigen kann.“
Diese spontane Antwort weckte so viele Assoziationen! Insbesondere gefiel mir, dass keine trockenen „pädagogischen“ Argumente, sondern ein persönliches, emotionales und wesentlich tieferes Moment betont wurde. Das Abtauchen in Fantasiewelten wollte ich mit einer bekannten Geschichte verbildlichen. Ich entschied mich für das Märchen Hänsel und Gretel von den Gebrüder Grimm. Das vorgelesene Märchen entführt die Kinder in ihre eigene Vorstellungswelt. Sie füllen das Gehörte mit ihren eigenen Ideen und malen es sich nach ihrer eigenen Fantasie aus. Die Fantasieszene wird in eine Spielszene aufgelöst werden, das Hexenhäuschen wird im Kinderzimmer mit einer Matratze nachgebaut und die Mutter spielt mit einer Handpuppe die Hexe. Die Zuschauer*innen sollen inspiriert werden, das eigene Vorlese-Setting kreativer zu gestalten.
Plakate: Anreize zum Vorlesen in jedem Alter
Parcours-Ausstellung 2023 der Münster Scool of Design
Ein Bachelorprojekt von
Noemi Thoß
FH Münster – Münster School of Design
Sommersemester 2023
betreut von
Prof. Dipl.-Des. Cordula Hesselbarth
und
Prof. Dipl.-Des. Henning Tietz
Noemi Thoß
FH Münster – Münster School of Design
Sommersemester 2023
betreut von
Prof. Dipl.-Des. Cordula Hesselbarth
und
Prof. Dipl.-Des. Henning Tietz
